Überlebensweisheiten - Weisheiten, die überleben

Mich interessiert die im Alltag oft unsichtbare Brücke zwischen Großeltern und Enkeln, zwischen Urgroßeltern und Urenkeln. Über diese Brücke werden Weisheiten und Lebenskonzepte weitergegeben.

In der Beziehung zwischen den übersprungenen Generationen liegt eine ganz eigene Kraft. Sie ist losgelöst von der Pragmatik und Alltagsorientierung der Eltern-Kind Beziehung. Tiefe Lebensthemen werden deutlich, die die kleinen und großen Sorgen des Alltags auf wunderschöne Art relativieren können.

Vielleicht entdecken Sie eigene stärkende Weisheiten, Werte und Muster, die Sie in sich tragenaus welcher Generation auch immer. Oder Sie bekommen Anregungen für stärkende Gedanken und Gefühle, die Sie für sich übernehmen können. Der Klau von Weisheiten anderer Generationsverbindungen ist gestattet!

 

Die praktische Umsetzung des Projektes

Ich suche (Ur)Großeltern und (Ur)Enkel, die Lust haben, einen Blick auf folgende Fragen zu werfen:

- Was wünsche ich meinem Enkel aus meiner Lebenserfahrung?
- Welches Lebensgefühl möchte ich an meinen Enkel weitergeben?
- Was kann ich von meinem Enkel lernen?
- Was unternehme ich mit meinen Enkeln, was ich vielleicht mit meinen Kindern nicht gemacht habe?
- Was habe ich vom Opa, der Oma gelernt?
- Was finde ich toll an Oma oder Opa?

Ich fotografiere Sie während wir über diese Themen sprechen und fange die Generationenbrücke im Bild ein.

Für Sie entsteht ein kleiner Schatz in Wort und Bild.

 

Erste Beispiele mit Kurzversion der Interviews

 

Erna (89)

Kiara (11)

Erna (89): Ich wünsche meiner Urenkelin Kiara eine gute Schulbildung. Und dass sie nie eine Vertreibung erleben muss, so wie ich. Und ich freue mich sehr, dass Kiara so gut „eingemeindet“ und aufgenommen wurde, das ist nicht selbstverständlich!

Kiara (11): Toll an Uroma ist, dass sie so fit ist! Immer wenn ich bei ihr geschlafen habe, haben wir gebacken und gekocht. Sie hat mir Butter mit Honig aufs Brot gemacht, das esse ich bis heute nur von Uroma gemacht. Bei ihr gibt’s nichts, was nicht gut ist.

 

 

Nguyen Huu Binh, (77)
Nguyen Tuong Vy (2)

Ich wünsche meiner Enkelin Nguyen Tuong Vy: Nie wieder Krieg und eine viel bessere Bildung für ein erfolgreiches und friedliches Leben. Und dass sie die wahren vietnamesischen Werte lebt.

(Vietnam)

 

 

 

Rudolf, (86)
Nils (27)

Rudolf:

Ich wünsche meinem Enkel Nils ein friedvolles und zufriedenes Leben. Dass er keinen Krieg erleben muss, nie in Verzweiflung gerät und gesund bleibt.

Zuversicht und Vertrauen sind Lebensgefühle, bzw. eine Grundhaltung, die ich gern an ihn weiter geben möchte. Vertrauen in das Leben. Das umfasst auch Geborgenheit und „Glauben“. Letzteres nicht in eine bestimmte religiöse Vorstellung, eine bestimmte Gottesvorstellung, sondern in eine hilfreiche und sinnvolle göttliche Fügung und Führung.

Nils hat eine größere Gelassenheit als ich, obwohl ich viel älter bin als er. Gelassenheit ist für mich eine wichtige Tugend, wobei mir bewusst ist, dass ich mich mehr darum bemühe, als ich sie erreicht habe.

Nils:

Ich finde es toll, dass mein Opa so viel weiß.

Beeindruckend finde ich seinen Lebensweg, seine Lebensgeschichte: Krieg, Gefangenschaft, er konnte sein Abitur erst nach dem Krieg unter Schwierigkeiten machen und ist auch heute noch immer interessiert an „allem“. Ich bin das Gegenteil von ihm: ich habe nur so viel gelernt, wie ich musste. Ich hätte gern seinen Ehrgeiz und seinen Willen zu lernen.

Opa erinnert mich an eine Bibliothek.

(Deutschland)

 

 

 

Ni Wayan Kari (103)
Putu Kusumawati (48)
Kristina Shalom Natalia (6)

Kristina mit ihrer Oma Putu, und Oma Putu mit ihrer Oma Ni Wayan

(Indonesien/Bali)

 

 

Kan (103)

Ich habe 16 Kinder mit meiner ersten Frau und bis vor 10 Jahren als Reisbauer gearbeitet. All meinen mehr als 30 Ur-(Ur-ur-) Enkeln, aber insbesondere dem kleinsten Ururur-Enkel Dui (2) wünsche ich, dass er immer Eltern hat, die sich um ihn kümmern.

(Laos)

 

 

 

Kwan Wie Tseng (ca. 82, sie weiß es nicht genau)
Christy Lee (15)
Karis Lee (11)

Ich wünsche meinen Enkelinnen Christy und Karis ein glückliches, unabhängiges Leben. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist gute Bildung und ein Studium in Harvard oder Yale.

(Hong Kong)

 

 

 

Lan Shiu Zuong (82)
Ellen (28)
Shirley (23)

Ich wünsche meinen Enkelinnen Ellen und Shirley, dass  sie gute Mädchen sind und immer auf Mutter und Vater hören.

Wir wünschen unserer Großmutter  Lan Shiu Zuong, dass die Familiensituation so eng bleibt, wie sie ist. Und Oma soll gesund bleiben, sie hat viel gelitten im Leben.

(Hong Kong)

 

 

Uschi ( 73)
Julia (19)
Lisa (21)

Uschi: Ich wünsche meinen Enkelinnen Zufriedenheit und Durchhaltevermögen. Von ihnen kann ich lernen, etwas lockerer zu sein. Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen Kindern und Enkeln, die Liebe ist gleich.

Julia: Oma und ich haben den gleichen Optimismus und die gleiche Fähigkeit, uns in andere Menschen hinein zu versetzen. Leider versuchen wir manchmal zu sehr, es anderen Recht zu machen.

Ich mag ihre Leichtigkeit, über fast alles lachen zu können. Ich hoffe, ich kann auch später mal zurück blicken und sagen, ich würde nichts anders machen im Leben.

(Deutschland)

 

 

 

Ni Wayan Kari (103)
Kristina Shalom Natalia (6)

Ich wünsche meiner Ur-ur-Enkelin Kristina Weisheit und dass sie nützlich ist im Leben.

Ich wünsche mir die Schönheit meiner Ur-ur-Oma  Ni Wayan Kari.

(Indonesien/Bali)

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